Datenhandling für Standard CMYK-Dateien in Photoshop
Die Zusammenstellung von CMYK-Dateien, wie z.B. von unprofilierten Archivdaten mit unterschiedlich profilierten Dateien, verhindert die vergleichbare Bildschirmdarstellung und führt zu unkontrollierbaren Ergebnissen im Druck.
Aus Unachtsamkeit oder Unkenntnis können aufwändige CMYK-Korrekturen allein durch Öffnen und Speichern mit Photoshop vernichtet werden. Reklamationen, so wie zeit- und kostenintensive Fehlersuche und Schadensbegrenzung sind die Folge.
Für die problemloses Datenhandling sind folgende Kapitel zu beachten.
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Kapitelübersicht:
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Standard Offset nach ISO 12647-2
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Farbeinstellungen für Photoshop
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CMYK-Dateien öffnen
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CMYK für Standard Offset speichern
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Anpassung für andere Druckverfahren
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Andere Anwendungen
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Wo ist CMYK-Konvertierung sinnvoll?
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Auswirkungen von CMYK-Konvertierungen
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Zur Weitergabe an Kunden und Lieferanten steht die Zusammenfassung dieser Seite mit dem Titel CMYK Survival Instructions 1 zum Download als A4 PDF-Datei (falzbar auf DIN lang) bereit (CMYK-Version auf Anfrage).
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ZIP-Datei (353 KB) Download ZIP
siehe auch:
Richtlinien für ICC-Colormanagement
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Standard Offset nach ISO 12647-2
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ISO 12647-2 beschreibt Ausgabebedingungen und Anforderungen für standardgemäßen Offsetdruck. Der Standard legt Lab-Farbwerte zur Kontrolle gedruckter CMYK-Vollfarbwerte fest. Schwankungen sind im Offsetdruck unvermeidlich, deshalb sind auch einzuhaltende Toleranzen vorgegeben.
Die Aufbereitung von CMYK-Daten nach ISO 12647-2 (Papierklasse 1, 60er Raster) erlaubt die optische und messtechnische Kontrolle am Display, im Proof und im Druck. Dabei können Farbwertebücher, Farbmessgeräte und andere Hilfsmittel zur Beurteilung der Daten benutzt werden.
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Bei Reklamationen sind zuerst die Prozentwerte der gelieferten CMYK-Datei auf Übereinstimmung mit den Werten des gedruckten CMYK zu prüfen. Wurden Daten für den Druck nach ISO 12647-2 aufbereitet, die gelieferten CMYK-Werte aber nicht gedruckt, kann zwangsläufig die Farbwiedergabe nicht dem gewünschten Ergebnis entsprechen.
Weichen die gedruckten von den gelieferten CMYK-Werten ab, hat aller Wahrscheinlichkeit nach eine ungewollte Konvertierung stattgefunden. Zu prüfen ist auch, ob der Medienkeil vor oder nach einer möglichen Konvertierung der Daten appliziert wurde.
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Vorgegebene CMYK-Werte, wie z.B. bei aufwändig korrigierten CMYK-Dateien für Mode oder bei Firmenfarben und Werbung, dürfen nicht aus Sorglosigkeit oder Unkenntnis verändert werden.
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Farbveränderungen bei der Konvertierung von CMYK-Daten
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Beispiel: Ausgangswert CMYK-Wert der Kundendatei
belichteter und gedruckter CMYK-Wert
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90,0,80,0
75,23,79,0
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CMYK-CMYK-Konvertierungen sind nach Wert und optisch deutlich unterschiedliche.
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Farbeinstellungen für Photoshop
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Damit beim Öffnen CMYK-Dateien nicht unbemerkt konvertiert und zerstört werden, sind die Farbmanagement-Richtlinien in den Farbeinstellungen von Photoshop wie folgt einzustellen:
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Farbmanagement Richtlinien:
- CMYK:
aus
- Profilfehler:
Beim Öffnen wählen
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CMYK-Dateien öffnen
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Mit den oben genannten Einstellungen werden CMYK-Daten für die Verarbeitung nach ISO 12647-2 ohne Rückfragen und ohne Konvertierung geöffnet.
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Optionen beim Öffnen von CMYK-Dateien mit eingebundenen Profilen
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Soll die Datei als Standard CMYK-Datei ohne Veränderung der CMYK-Werte geöffnet werden:
- Eingebettetes Profil verwerfen
(kein Farbmanagement)
Soll die Datei nicht nach ISO 12647-2 gezeigt werden:
- Eingebettetes Profil verwenden (Anstelle Arbeitsfarbraum)
Messwerte und optischer Eindruck sind mit anderen geöffneten Dateien nicht vergleichbar.
Bitte beachten: Bei Arbeitsplätzen, die nicht für die Darstellung von CMYK-Daten optimiert sind, ist die optische Beurteilung von CMYK-Werten nur eingeschränkt möglich.
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CMYK für Standard Offset speichern
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Entscheidend für die erwartete Farbwiedergabe im Druck ist die Erstellung, Weitergabe und Verarbeitung von CMYK-Dateien entsprechend ISO 12647-2. Nur wenn dies gewährleistet ist, kann eine problemlose Auftragsabwicklung erwartet werden.
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Werden beim Öffnen von CMYK-Dateien die Vorgaben dieser Webseite (siehe kostenloser Download CMYK Survival Instructions) nicht beachtet, können Daten ungewollt konvertiert und damit zerstört werden.
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Dieses Risiko kann nur durch Speichern von CMYK-Daten ohne eingebundenes Profil vermindert werden. Dies gilt für alle CMYK-Dateien in der Druckvorstufe.
Standard CMYK-Dateien für die Weiterverarbeitung und den Druck nach ISO 12647-2 speichern:
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- Farbe: Farbprofil einbetten nicht anklicken
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Anpassung für andere Druckverfahren
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- Sind nicht beide Profile verfügbar, ist eine Erfolg versprechende Konvertierung nicht möglich.
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Verwenden Druckereien auf den eigenen Workflow abgestimmte CMYK-Profile, muss den Kunden-CMYK-Daten zuerst das Profil zugewiesen werden, welches als Ausgangsprofil für die Anpassung an die Druckbedingungen der Druckerei verwendet wird.
Anschließend kann in das Zielprofil konvertiert werden.
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Andere Anwendungen
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Wird für Daten, die nach Standard verarbeitet werden sollen, die Lieferung mit eingebundenem CMYK-Profil verlangt, sollte (sofern dadurch keine lizenzrechtlichen Bestimmungen verletzt werden) das vom Abnehmer zur Kennzeichnung seiner Standard CMYK-Daten verwendete Profil den Daten zugewiesen werden:
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- gewünschtes Profil installieren
- CMYK-Datei Öffnen . . .
- gewünschtes Profil zuweisen . . .
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- veränderte Bildschirmdarstell ung nicht beachten
- CMYK-Datei Speichern unter . . .
- Farbprofil einbetten anklicken
- Speichern
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Wann ist eine CMYK-Konvertierung sinnvoll?
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Die Anpassung von CMYK-Daten an nicht standardgemäße Druckbedingungen kann nur im verarbeitenden Betrieb erfolgen. Erst dort sind Eigenschaften von Maschine und Bedruckstoff zuverlässig bekannt und kann auf geänderte Bedingungen reagiert werden.
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Auswirkungen von CMYK-Konvertierungen
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Der Namensteil 'ISO' erweckt den Eindruck, dass es sich bei Profilen wie ISOcoated.icc oder EuropeISOCoatedFOGRA27.icc um einen ISO-Standard handelt. Das ist falsch. Die ISO hat bis dato ICC-Profile weder veröffentlicht, autorisiert, lizenziert oder zertifiziert.
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ISO 12647-2 enthält weder Charakterisierungsdaten noch ICC-Profile.
Wie gefährlich es ist Profile mit dem Namensteil 'ISO' beim Öffnen und Speichern von Dateien mit einem Standard zu verwechseln, zeigt bereits die Farbumfangwarnung in Photoshop sehr deutlich.
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Effekte bei der Konvertierung von einem CMYK-Profil in ein anderes:
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- Verschiebung der Farbwerte bis über 20%
- Veränderung des Schwarzaufbaus
- Verschiebung der Grauachse
- Umwandlung des reinen Schwarz (100% K) in 4c(Passerprobleme bei Schriften!)
- teils erhebliche Verschmutzung reiner Farben
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Dies trifft, mehr oder weniger, für alle Rendering Intents zu.
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Da der Anwender in der Regel nicht weiss auf welcher Maschine gedruckt wird, sollte er seine CMYK-Daten ausschliesslich für maximale Qualität nach ISO 12647-2 für Prozess Standard Offset aufbereiten.
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CMYK-Konvertierungen zerstören aufwändige CMYK-Korrekturen. Schon um ungewollte Konvertierungen zu vermeiden sollten in CMYK-Daten keine Profile eingebunden werden.
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