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Warnung

In einer Ausgabe des psoinsider, der in gedruckter Form an die Mitglieder der Verbände der Druckindustrie verteilt wurde, werden Ergebnisse und Darstellungen auf der Webseite ecirgb.html in Zweifel gezogen. Die Mitglieder der Verbände der Druckindustrie werden in einem sehr merkwürdigen Beitrag vor dem Besuch dieser Webseite gewarnt.

Über Methoden, Qualitätskriterien und Mindestanforderungen kann man ja durchaus unterschiedlicher Meinung sein, doch an den Fakten kommt auch der Verband und die zuflüsternden Lobbyisten nicht vorbei.

Da der Beitrag mit Fakten sehr großzügig umgeht, hatte ich den Herausgeber aufgefordert eine Gegendarstellung zu veröffentlichen (siehe Offener Brief). Dies wurde jedoch in einem persönlichen und vertraulichen Schreiben abgelehnt.
Ebenso wenig wurde eine Kopie des fraglichen Beitrags zur Verfügung gestellt um ihn hier zu veröffentlichen.

Warum der Herausgeber des psoinsider an einer Richtigstellung der Fakten nicht interessiert ist, darüber soll hier nicht spekuliert werden.

Dennoch wollen wir den Mitgliedern der Verbände der Druckindustrie, die den Beitrag erhielten, die Fakten nicht vorenthalten. Deshalb sind im folgenden, den Angaben des Beitrags die entsprechenden Richtigstellungen und Erläuterungen gegenübergestellt.

Ich bedanke mich an dieser Stelle für die Reaktionen auf den Offenen Brief - für einige Kommentare siehe: Reaktionen


J. Thomas Schmelzer, Göppingen den 27.03.2006
 

www.psoinsider.de
Die Druckindustrie auf dem Holzweg? 

Zitat

Erwiderungen

Seit mehr als 10 Jahren befindet sich eine ganze Industrie auf dem Holzweg – und keiner hat´s gemerkt?

Mit Standards eine Vereinfachung der Farbverarbeitung und Farbwiedergabe zu erreichen, sind Bemühungen die auf www.color-security.de nicht in Frage gestellt werden - im Gegenteil. Es ist wichtig zu wissen, mit welchen Effekten bei der Anwendung von Verarbeitungsmethoden oder von Arbeitsmitteln zu rechnen ist.

Nein! Ein kleines schwäbisches Dorf leistet dem Eindringling noch immer Widerstand. Wir kennen es gut, das kleine Dorf. Dort ist man alles andere als angepasst.

Nur am Rande: Göppingen der Sitz von SWS Software Support, Betreiber der Webseite www.color-security.de ist kein kleines Dorf, sondern eine Kreisstadt in der Nähe von Stuttgart.

Der kleinste Anlass genügt, um mit Begeisterung gegen den Industries t a n d a rd zu polemisieren.

Was immer als welche Art von Standard ausgelobt wird, muss es sich gefallen lassen, dass er auf seine Anwendbarkeit geprüft wird.
Auf www.color-security.de werden von J. Thomas Schmelzer lediglich Eigenschaften von eciRGB beschrieben und auf nicht zutreffende Angaben hingewiesen.
Bei Verweisen auf DIN, ISO und / oder IEC Standards wird die Übereinstimmung mit den entsprechenden Standards geprüft und Abweichungen festgestellt.

Doch gerade die letzte Veröffentlichung auf der Netzbaustelle (vulgo: Website) dieses Wi d e r s t a n d s n e s t e s hat unerwartete Folgen... ... nämlich diesen Artikel..

Die Informationen auf www.color-security.de/html/eciRGB.html wurden am 24.05.2005 veröffentlicht. Am selben Tag wurde Karl Koch über die Veröffentlichung auf informiert.

eMailthumb_an_Karl_Koch

Ergänzungen und Änderungen der Webseite werden unter http://www.color-security.de/html/ergaenzungen.html aufgenommen und angezeigt.
Im Verteiler eingetragene Personen werden über Ergänzungen der Webseite jeweils per eMail informiert. Die Aufnahme in den Verteiler erfolgt formlos über das Kontakt-Formular.

Durch die raffinierte Mischung aus Tatsachen und Halbwahrheiten die diese Aussagen mit Beispielen und Hinweisen auf DIN- und ISO-Normen belegen sollen (mit einer unzulässigen Vermischung der Normen für die grafische und die Bürogeräteindustrie), könnte der in den Tiefen des Colormanagement nicht absolut sattelfeste Leser geneigt sein, pauschal alles zu glauben, was auf „ h t t p : / / w w w. c o l o r- s e c u r i t y. d e " veröffentlicht wird.

Ich greife hier nur ein paar Beispiele heraus, um zu belegen, dass diese Darstellungen meines Erachtens nicht richtig sind und dadurch Unklarheiten entstehen können.

DIN-Normen und ISO-Standards zeichnen sich durch präzise Definitionen der Inhalte und Anwendungsbereiche aus.
Jeder Interessierte kann sich Standards und Normen beim Beuth-Verlag, Berlin (www.beuth.de - die Registrierung ist kostenlos) beschaffen oder diese in den Auslegestellen, z.B. bei Universitätsbibliotheken kostenlos einsehen.
Eine Vermischung der Inhalte verschiedener Normen findet auf www.color-security.de nicht statt, sollten dennoch falsche Verweise enthalten sein, bitten wir um konkrete Angaben zur Fehlerstelle.

D50 oder D65 – das ist hier die Frage

Color-Security behauptet: „D50 ist nicht die Standardlichtart der CIE"2. Das ist richtig, denn es gibt nicht DIE Standardlichtart der CIE. Die CIE hat sehr viele Lichtarten beschrieben und standardisiert, darunter Glühlampen (A), Leuchtstoffröhren (F) und auch die Tageslichtarten D50, D55, D65 und D75.

Richtig ist, dass die CIE verschiedene Lichtarten beschreibt. Einzige Standardlichtart ist jedoch D65, wie in ISO / CIE 10526 als standard colorimetric illuminant beschrieben.
 

    ISO 10526 Norm , 1999-06
    CIE Normlichtarten für Farbmessung.
     

ISO 10526 beschreibt CIE illuminant A (Glühlampe) und CIE standard illuminant D65 (Tageslicht). D65 ist Weißpunkt und Grundlage für Farbberechnungen im CIELAB Farbraum.

Dagegen ist in der ISO 12647-2 eindeutig festgelegt, dass zur farbmetrischen Beurteilung von Offsetdrucken die Messbedingungen nach ISO 12647-1 einzuhalten sind, und die beziehen sich ausschliesslich auf die CIE Standardlichtart D50.

Das ist so nicht richtig. ISO 12647-1 enthält Festlegungen an Rasterweite, Rasterwinkel etc. - die im Standard gemachten Vorgaben zur Farbmessung definieren Geometrie, Standardbeobachter so wie D50 und D65.

ISO 12647-2 Norm , 2004-11 Graphische Technik - 
Prozesskontrolle für die Herstellung von
Raster-Farbauszügen, Andruck, Prüfdruck
und Auflagendruck -
Teil 2: Flachdruckverfahren
ISO 12647-1 Norm , 2004-08 
Druck- und Reproduktionstechnik -
Prozesskontrolle für die Herstellung
von gerasterten Farbauszügen,
Prüfdrucken sowie An- und Auflagendruck -
Teil 1: Parameter und ihre Messung

Die Standards können beim Beuth-Verlag in Berlin bezogen oder bei den Auslegestellen (z.B. bei Universitäts-Bibliotheken eingesehen werden.

Auch zur vergleichenden Betrachtung von Druck und Proof ist D50 als Lichtart vorgeschrieben. D65 ist eine Norm aus dem Bereich Video und Büromaschinen und hat in der Druckbranche (zumindest nach den heutigen Standards) nichts zu suchen.

D65 ist keine Norm aus dem Bürobereich (siehe ISO / CIE 10526), sondern eine Festlegung der CIE und Grundlage für ergonomische, so wie Bau- und Arbeitsplatzrichtlinien die als europäische Richtlinien in nationale Verordnungen und Vorgaben übernommen wurden.

Der Arbeitsfarbraumkrieg

Nach einer eingehenden Beschreibung des RGB-Farbmodells, in der schon mehrfach die Präferenz für den sRGB Farbraum zum Ausdruck kommt, geht Color- Security auf den Arbeitsfarbraum eciRGB ein.

RGB-Farbmodell siehe: www.color-security.de/html/allgemein.html

Auf einem Display können nur die Farben optisch beurteilt werden die es darzustellen vermag. Alle außerhalb des Monitorfarbraums liegenden Farbwerte können nicht oder nur durch Verschiebung des gesamten Farbraums (veränderte Farbwiedergabe) dargestellt werden.
sRGB ist der maximale Farbraum der auf handelsüblichen Displays und Monitoren dargestellt werden kann, viele Displays erreichen jedoch nicht einmal diesen Produktionsstandard.

(Ein Vergleich des Monitorprofils mit einem Standardprofil zeigt die Qualität des verwendeten Displays.)

Erst seit kurzem bieten Hersteller (z.B. EIZO / NEC) Displays, an die einen größeren Farbraum darstellen können (AdobeRGB). Auch erst seit kurzem werden Digitalkameras angeboten, die diesen größeren Farbraum auch tatsächlich aufnehmen können (z.B. Sony).

vgl_Digicam

http://www.sony.jp/products/Consumer/DSC/DSC-R1/feat4.html

Zunächst behauptet Color- Security, NTSC sei sichtbar „schlechter", als PAL. Hier irrt Maigret. Dies mag zwar für die realen Fernsehstandards in USA und Europa zutreffen.

In der technischen Beschreibung (siehe ECI-RGB_BitteLesen vom 22.02.1999) wird für eciRGB als Primärfarbenraum der NTSC-Video-Standard angegeben.

Was als NTSC (1953) definiert ist und in Photoshop als Profil zur Verfügung steht, ist ein wesentlich größerer Farbraum.

Ein Standard ist dazu da eine eindeutige Festlegung zu beschreiben also entweder der Farbraum entspricht NTSC (1953) oder nicht - so einfach ist das. Die Angaben für eciRGB weichen in Gamma und Weißpunkt vom NTSC-Standard ab.

Darauf, dass andere Aspekte des NTSC-Standards mit den meisten Computer- und Videostandards inkompatibel sind soll hier nicht weiter eingegangen werden. Technisch Interessierten sei empfohlen:
http://www.ee.washington.edu/conselec/CE/kuhn/ntsc/95x4.htm

Die Fernsehstandards PAL und NTSC sind annähernd gleich (Bild 1)3, abgesehen davon haben Fernseher herzlich wenig mit der grafischen Industrie zu tun.

Der Produktionsstandard für Displays wie sie in der grafischen Industrie verwendet werden unterscheidet sich nicht von anderen Displays.
Seit kurzem bieten jedoch zwei Hersteller (EIZO / NEC) Displays an die einen größeren Farbraum darstellen können (AdobeRGB). Wegen der hohen Kosten ist die Verbreitung jedoch noch gering.

Die Behauptung, dass NTSC und PAL annähernd gleich sind ist schlicht falsch.

Profilvgl_NTSC-PAL

vgl_NTSC-PAL

Auf der Suche nach „Fehlern" im eciRGB Farbraum ist der Autor gleich in die nächste Falle getappt. Er behauptet, die technische Beschreibung, die als Textdatei mit dem eciRGB Profil heruntergeladen werden kann, sei falsch, da die Primärfarben von eciRGB und NTSC (1953) voneinander „erheblich" abweichen.

Profilvgl_NTSC-eciRGB_s02

Dies kann der geneigte Leser selbst widerlegen, indem er in P h o t o s h o p / F a r b e i n s t e l l u n g e n beide Profile nacheinander anwählt und sich dann unter „Eigenes RGB" die xy-Koordinaten betrachtet (Bild 2 und 3) – gleicher geht nicht!

Die in Photoshop angezeigten Vorgaben der x y Primärfarben werden durch die Wahl eines unterschiedlichen Weißpunkts und Gammawerts verändert. Dadurch wird der Farbort der Primär und Sekundärfarben beeinflusst, der 3D-Profilvergleich zeigt eindeutig, dass Weißpunkt, Cyan, Blau und Magenta der Farbräume deutlich voneinander abweichen.
 

Sowohl der Vergleich in Photoshop (Weißpunkt, Gamma), die Lab-Werte (Profile Inspector) und auch der Vergleich in Printopen zeigen anhand der Vergleichsfarbfelder eindeutige Farbunterschiede zwischen eciRGB und NTSC.

vgl_NTSC-eciRGB

Ein Vergleich im Profile-Inspector zeigt die Auswirkungen des veränderten Weißpunkts auf die Lab-Werte der Primärfarben.

vgl_Profile-eciRGB-NTSC-s

vgl_eciRGB-NTSC-Printopen-s

Ein Blick auf „Monitor-Weiß" klärt das Rätsel der unterschiedlichen Darstellung in einem Profileviewer – Lichtart C ist nun mal etwas anderes als D50, dass D50 eher richtig ist, hatten wir schon weiter oben geklärt.

Mit Hinweis auf die schon weiter oben gemachte Erklärung, dass D50 das eher richtige "Monitorweiß" ist, bezieht sich wohl auf die Erwähnung der ISO 12647-2. Dieser Standard bezieht sich jedoch ISO 3664 und ISO 12646 die in diesem Zusammenhang relevant sind und die Anwendungsbedingungen für D50 festgelegen:

ISO 3664 Norm , 2000-09 
Betrachtungsbedingungen für die graphische
Technologie und die Photographie

ISO 3664 legt für den kritischen Vergleich von Hardcopies (Druck / Druck - Druck / Proof) unter D50 eine Beleuchtungsstärke (Helligkeit) von 2000 lx (Lux) für den kritischen Vergleich und 500 lx für den praktischen von Hardcopies fest. Der Vergleich zur Bildschirmdarstellung wird bei diesen Beleuchtungsstärken ausdrücklich ausgeschlossen.

ISO 12646 Norm , 2004-04 
Graphische Technik -
Bildschirme zur Bildkontrolle (Softproof) -
Eigenschaften und Abmusterungsbedingungen

ISO 12646 legt für den Vergleich von Softproofs (Bildschirmdarstellung) mit Drucken (Hardcopy) unter D50 eine maximale Beleuchtungsstärke (Helligkeit) von 32 lx (Lux) fest. Die Lichtstärke des Displays soll dabei mindestens bei 80 cd/m² liegen, sollte jedoch 120cd/m² (Candela pro Quadratmeter) erreichen.

Nur unter den in den Standards festgelegten Bedingungen gilt D50 als empfohlene Lichtart für Farbvergleiche.
Die jeweiligen Mindest- und Höchst-Werte der beiden Standards für D50 liegen so extrem weit auseinander, dass eine praktikable Anwendung unmöglich erscheint.

Technisch ergibt sich zudem das Problem, dass bei einer Kalibrierungsänderung des Monitors von D65 auf D50 bei einem CRT-Monitor ca 30 cd (Candela) der erreichbaren Helligkeit verloren gehen - damit liegen die meisten CRT-Displays außerhalb der Anwendungsbedingungen des Standards. LCD-Displays erreichen eine Helligkeit von 120 cd meist problemlos.
Die für den Vergleich von Bildschirmdarstellung und Druck unter D50 zulässige maximale Beleuchtungsstärke von 32 lx lässt jedoch eine Farbbeurteilung der Drucke fast unmöglich erscheinen.


Zum Vergleich:
  • 2.000 lx - Beleuchtungsstärke nach ISO 3664
  • 1.000 lx -  Beleuchtung TV-Studio
  •   500 lx - Bürobeleuchtung
  •   120 cd - Lichtstärke des Displays nach ISO 12646
  •   100 lx - Flurbeleuchtung
  •    32 lx - max. Umgebungslicht nach ISO 12646
  •    10 lx - Straßenbeleuchtung
  •     0,25 lx - Mondlicht
     

Bei einem Meter Abstand erzeugt eine punktförmige Lichtquelle mit einer Lichtstärke von 120 Candela 120 Lux auf einer senkrecht beleuchteten Fläche.
Für technisch Interessierte siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Lux_(Einheit) und http://de.wikipedia.org/wiki/Candela

ISO SCIT hat den Mangel an einem praxisnahen Standard für den Vergleich von Bildschirmdarstellung und Druck erkannt und zur Schaffung eines geeigneten Standards ermutigt. Das DIN hat daraufhin eine Arbeitsgruppe gebildet, um die Bedingungen für einen entsprechenden Standard zu evaluieren und zu definieren.

Der vernichtende Schlag gegen eciRGB folgt auf dem Fuße: Über aufwändig gestaltete „Vergleiche auf Basis einer Kontrolldatei" beweist der Autor dieser Website frei nach „Asterix und der Avernerschild" endgültig sein „Wissen": „Der RGB Kontrolldatei wurde in Photoshop das eciRGB-Profil zugewiesen – anschließend in Proof einrichten das CMYK-Profil ausgewählt und die Farbumfangwarnung eingeschaltet. Der Screenshot zeigt die im eciRGBFarbraum unverändert darstellbaren CMYK-Farbwerte des „ISOcoated"-Profils." – so der O-Ton auf der Website.

Der Autor scheint zu glauben, dass für die Farbumfangwarnung in Photoshop nicht die eingestellten Farbräume miteinander verglichen werden. Das ist nicht richtig. Ebenso falsch ist es, dass für die Anzeige der Farbumfangwarnung in Photoshop einer der ausgewählten Farbräume mit dem Darstellungsfarbraum des verwendeten Monitors gleichgestellt wird.
Die in Photoshop eingestellten Farbräume werden in der Farbumfangwarnung direkt verglichen.

Dass ein herkömmlicher Monitor den Farbumfang des ISOcoated nicht vollständig darstellen kann, ist eine Binsenweisheit – egal ob ISOcoated aus eciRGB oder sonstwie hergestellt wurde. Natürlich ist auch hier wieder ein Körnchen Wahrheit enthalten.

Für die Beurteilung und Korrektur von Druckfarben auf dem Display (Softproof) ist dessen darstellbarer Farbumfang entscheidend.
Wie der Profilvergleich zeigt, ist ISOcoated wesentlich "kleiner" als sRGB - ausgenommen sind etwa 10% bis 15% der gesättigten Cyan und Grüntöne.
 

Profilvgl_sRGB-isocoated

Wenn der ISOcoated Farbraum von vornherein künstlich beschnitten wird, indem nur RGBWerte aus dem kleinen sRGB verwendet werden, sind natürlich alle so hergestellten CMYKWerte auf einem sRGB-fähigen Monitor darstellbar (wir erinnern uns, sRGB wurde von Microsoft und HP so definiert, dass es dem durchschnittlichen Farbumfang eines Röhrenmonitors entspricht).

Es ist richtig, dass vom Scanner oder der Digitalkamera nicht gelieferte Farbwerte, auch durch Profilkonvertierung nicht zu erhalten sind.

Für eine professionelle Bildverarbeitung sind deshalb Produkte zu empfehlen bzw. einzusetzen, die einen größeren Farbraum als sRGB aufnehmen bzw. darstellen können. Entsprechende Displays werden derzeit z.B. von EIZO und NEC angeboten. Erste entsprechende Digitalkameras z.B. von Sony (Adobe RGB).

Damit beweisen zu wollen, dass eciRGB nicht zu Reproduktionszwecken taugt, ist der berühmte Schuss, der nach hinten losgeht.

Jede unnötige Konvertierung von Bilddaten verschlechtert den Datenbestand. Dass es keine Eingabegeräte gibt die den eciRGB-Farbraum aufnehmen können ist eine Tatsache. Eine Konvertierung nach eciRGB ist ein unnötiger Arbeitsschritt, der den Farbumfang der Ausgangsdaten unnötig verändert und nicht zur Verbesserung der Datenqualität beiträgt.

Ich zitiere Herrn Dr. Sehran Tatari, den Color-Security selbst als Quelle anführt: „Das als neuer Standard gepriesene sRGB wird zur Zeit stark kritisiert, da es den Druck von Farben mit mehr als 60 Prozent Cyan-Anteil nicht zuläßt."

Es ist richtig, dass mit „ISOcoated" bei der Separation von DigiCam-Dateien ein erhebliches Defizit im Cyan festzustellen ist. Dies ändert sich jedoch auch nicht, wenn die Ausgangsdatei zuvor in eciRGB konvertiert wird.

Erst seit kurzem sind erste Digitalkameras verfügbar die einen größeren als den sRGB-Farbraum tatsächlich aufnehmen können (AdobeRGB). Damit kann erstmals auch ein Offset-Cyan aufgenommen, in der Bilddatei beschrieben und auf einem AdobeRGB-fähigen Display auch dargestellt werden.

Dagegen habe ich eciRGB (sowie LStar-RGB) so angelegt, dass der volle Umfang von ISOcoated und anderen wichtigen Druckverfahren komplett enthalten ist, was auch eine Untersuchung der Hochschule Leipzig bestätigt (Bild 4)5. sRGB enthält danach nur 88% der in ISOcoated druckbaren Farben eciRGB/LStar-RGB jedoch 100%.

Leider ist hier nicht angegeben, wieviel Prozent der Ausgangsdaten von Digitalkameras und Scannern in eciRGB bzw. ISOcoated enthalten sind - für die Untersuchung auf die Bezug genommen wird ist leider weder Titel, Autor noch Bezugsquelle angegeben.

Sobald der Autor oder die Hochschule Leipzig uns einen Link oder eine Bezugsquelle für die genannte Studie angeben, werden wir dies hier aufnehmen.

PCS – Profile Connection Space

Da ist es dann schon nebensächlich, dass auch die Bedeutung des profilinternen Verbindungsfarbraums nicht richtig erkannt wird. Color-Security: „Als farbmetrisches Bezugssystem wird für eciRGB CIEXYZ angegeben... CIELab ist für die empfindungsgemäße Beschreibung von Farbwerten im Vergleich zu CIEXYZ eindeutig im Vorteil".
Die Erfinder des von Color-Security so hoch gelobten sRGB zu diesem Thema: " The Lab profile connection space (PCS) requires a nonlinear transform to and from sRGB. The XYZ PCS allows a linear transform to be defined ..."

Weiterer Kommentar überflüssig!
 

sRGB-Daten sind linear zu CIEXYZ ist. Dagegen sind sRGB-Daten, wie die Koordinaten von Bilddaten z.B. von Digitalkameras, überwiegend linear zu CIELAB wie z.B. bei der Grauskala.

(Quelle: Prof. Dr. Klaus Richter siehe http://www.ps.bam.de)

siehe auch:

DIN EN 61966-2-1 Norm , 2003-09 
Multimediasysteme und -geräte -
Farbmessung und Farbmanagement - Teil 2-1:
Farbmanagement; Vorgabe-RGB-Farbraum,
sRGB (IEC 61966-2-1:1999 + A1:2003);
Deutsche Fassung EN 61966-2-1:2000 + A1:2003
Der Dicke Hund...

...kommt zum Schluss: Unter der Rubrik "CMYK das klassische Farbmodell der Druckausgabe" kommt „Ein Beispiel für irreführende Darstellung". Hier disqualifiziert sich der Autor dieser Website endgültig und unwiderruflich. Mit einem stark veränderten ICC-Profil soll „bewiesen" werden, dass die Darstellung einer von eciRGB nach CMYK konvertierten Datei völlig daneben ist – aus rot wird grün. Das dabei verwendete Profil sieht aus, wie in Bild 5 dargestellt. Der transparente, volle Farbkörper zeigt ISOcoated, das Gitter zeigt das von Color-Security verwendete Profil. Jeder, der schon einmal einen tatsächlich ausgemessenen und über beliebige I C C - P r o f i l i e r u n g s s o f t w a r e errechneten CMYK-Farbraum gesehen hat, kann ermessen, wie sehr man ein Profil verändern muss, um zu einer solchen Darstellung zu gelangen.
 

Der Autor bezieht sich hier auf den Beitrag:

CMYK am Monitor / Display
Effekte bei der Anzeige von CMYK-Daten

Bei der Verwendung von ICC-Farbmanagement werden CMYK-Daten für die Anzeige auf dem Monitor / Display jeweils in den eingestellten RGB-Farbraum umgerechnet. Dabei können verschiedene Effekte auftreten die den optischen Eindruck verfälschen. . .

Den Ausführungen unter CMYK-Effekte ist nichts hinzuzufügen. Daraus jedoch eine Unterstellung konstruieren zu wollen, wie der Autor dies versucht ist schon eine besondere Leistung, die mit Unkenntnis allein schon nicht mehr erklärt werden kann.

... und die Katze

wird auch noch aus dem Sack gelassen: „Mit Lösungen, die für die optische Beurteilung optimiert sind, kann der Einfluß dieser Effekte fast komplett beseitigt werden." Natürlich hat der Autor der Website auch eine solche Lösung zur Hand...
 

Es ist falsch, dass auf der Color-Security-Webseite Produkte beworben werden, auch werden derzeit keine Verkaufsprodukte mit frei verfügbaren Produkten verglichen.

Fazit

Nicht überall, wo Obmann DIN oder Vice Chairman ISO draufsteht ist auch Fachwissen oder unabhängige Information drin. Mein Rat: Beziehen Sie Ihre Informationen aus zweifelsfreien Quellen wie den Verbänden der Druckindustrie, FOGRA, IFRA, ERA oder eci!

Karl Koch Color Solutions Software

Über Methoden, Qualitätskriterien und Mindestanforderungen kann man durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Jedoch Standards und Normen als nicht zweifelsfreie Quellen darzustellen und nur Informationen von Interessenverbänden als zweifelsfrei herauszustellen ist schon verwegen. Zumal immer wieder Behauptungen in Bezug Standards aufgestellt werden, die mit den Inhalten der Standards nicht übereinstimmen.

Zur Verwendung des Namenskürzels ISO in Produktbezeichnungen und zur missbräuchlichen und missverständlichen Verweisen auf ISO-Standards hat die ISO (www.iso.org) ganz klar Stellung bezogen und betrachtet dies als beabsichtigte Täuschung des Anwenders (siehe: Startseite unten oder ISO name and logo).
Dies trifft auch für alle Produkte und Waren zu, die versuchen durch Aufnahme des Kürzels ISO den Eindruck zu erwecken, dass es sich um ein Produkt der ISO oder ein von der ISO zertifiziertes Produkt handelt.

 

27.03.2006

J. Thomas Schmelzer, SWS Software Support