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Offener Brief

Taster_Pfeil-re_small07 Reaktionen und Antworten

Als verantwortlich zeichnender Herausgeber der Webseite www.color-security.de habe ich, J. Thomas Schmelzer, Karl-Georg Nickel, den für den Inhalt des psoinsider verantwortlichen Hauptgeschäftsführer des Verbands Druck und Medien Bayern e.V., stellvertretend für die Verbände der Druck- und Medienindustrie aufgefordert, seiner Verpflichtung zur Veröffentlichung der folgenden Gegendarstellung laut Pressegesetz nachzukommen und diese an die Mitglieder und Bezieher des psoinsider zu verteilen.

Da weder Karl Koch (der Autor), noch der Herausgeber oder die Träger des psoinsider es für notwendig erachtet haben uns eine Kopie oder den Inhalt des psoinsider-Beitrags (der Beitrag) zur Kenntnisnahme zu übermitteln, kann ich hier leider nur die Gegendarstellung veröffentlichen.
 

Sollte uns eine Kopie des Beitrags, auf den hier geantwortet wird, vom Autor oder Herausgeber des psoinsider zur Verfügung gestellt werden und die Erlaubnis dazu erteilt werden ihn an dieser Stelle zu veröffentlichen, werden wir diesen ebenso wie die folgende Gegendarstellung auf www.color-security.de (die Webseite) veröffentlichen.
 

Fragen oder Anmerkungen

zum Beitrag des psoinsider nehmen wir gerne per eMail: sws@sd2p.com oder über unser Kontaktformular entgegen.

20.01.2006 J. Thomas Schmelzer

 

 

 

Gegendarstellung / Erwiderung / Antwort / Klarstellung / Richtigstellung
zum Beitrag des psoinsider:

 

Colormanagement funktioniert nicht (?)

In der gedruckten Ausgabe des psoinsider, einer Publikation für die Mitglieder der Verbände der deutschen Druck- und Medienindustrie, wird in einem Beitrag mit dem Titel Colormanagement funktioniert nicht (?) vor Inhalten der Webseite www.color-security.de gewarnt.
 

Im Beitrag des psoinsider wird die Behauptung aufgestellt, dass es sich bei Inhalten der Webseite www.color-security.de „um eine Mischung aus Tatsachen und Halbwahrheiten" handelt „wodurch Unklarheiten entstehen könnten". Für die vom Autor aufgegriffenen Themen kommt weder eine sachliche Auseinandersetzung in Frage, noch werden die URLs der Stellen angegeben auf die er sich bezieht. Anzumerken ist, dass die Ergebnisse der vergleichenden Untersuchungen der Webseite weder widerlegt werden, noch handelt es sich bei Verweisen auf Standards und Normen um zweifelhafte Informationen. Festlegungen der Normungsinstitute und der CIE sind eindeutig!
 

Dass sich der Autor des Beitrags, Karl Koch bzw. die Herausgeber dazu veranlasst sehen und versuchen in einem zweiseitigen Beitrag wie dem veröffentlichten Stimmung gegen www.color-security.de zu machen - ist schon erstaunlich. Ist die Not so groß? Wieviel Druck ist notwendig, um eine solche Reaktion auszulösen?

www.color-security.de beschäftigt sich im Bereich Digital Color mit Untersuchungen und Vergleichen zu Effekten, die bei bestimmten Kombinationen von ICC-Profilen, Verarbeitungsmethoden und Geräten auftreten. Ergebnisse werden dabei vergleichend dargestellt. Die Ausführungen sind jeweils so aufbereitet, dass auch ein Photoshop-Anwender die aufgezeigten Tests für seine Anwendungssituation problemlos nachvollziehen und sich selber ein Urteil bilden kann. Benötigte Testdateien werden zum Download bereitgestellt, der Aufbau der Testdateien wird in QuickTime-Movies (siehe auch Bereich Freeload), erklärt.
 

D50 oder D65 – das ist gar keine Frage

Im Beitrag des psoinsider wird auf die ISO Normenreihe 12647 und die Lichtart D50 Bezug genommen. Diese Lichtart wird in der ISO 3664 beschrieben und schließt die übereinstimmende Beurteilungsmöglichkeit von Druck und Bildschirmanzeige unter D50 ausdrücklich aus!
 

Ob für die vergleichende Prüfung von Druck und Proof D50 die optimale Lichtart ist, sei dahingestellt. Für die Beurteilung des Drucks im Drucksaal galt lange D65 als Vorgabe, ob D50 von den Druckern zur Beurteilung des Gelbbogens geeignet ist, soll hier nicht bewertet werden, da entsprechende Untersuchungen nicht existieren oder nicht veröffentlicht wurden. Für die Beurteilung von unterschiedlichem Papierweiß und für Farbmessungen ist D50 auf alle Fälle nicht geeignet, deshalb beziehen sich der CIELab-Farbraum und Standards zur Farbmessung auf D65.
 

Eine Gegenüberstellung der Vor– und Nachteile von D50 im Vergleich zu D65 für unterschiedliche Anwendungsbereiche ist auf der Webseite www.color-secuity.de derzeit nicht veröffentlicht. Abgesehen von einer Gegenüberstellung von empfohlenen Anwendungsbereichen für D50 und D65 www.color-security.com/iNews/News.php und der Aufnahme eines Lichtvergleichskastens aus dem CIE-Büro in Budapest. Dort wird dasselbe Spektrum mit unterschiedlichen Lichtquellen beleuchtet, dabei auftretenden Farbverschiebungen werden dabei recht gut sichtbar (siehe www.color-security.de/html/kunstlicht.html)
 

Standards, Normen und Veröffentlichungen der Normungsinstitute
und der CIE sind eindeutig:

Einzige Standardnormlichtart der CIE und Weißpunkt für den CIELab-Farbraum ist D65. Daneben gibt es andere Lichtarten, die bestimmte Lichtquellen oder Mischlichtformen wie D50 beschreiben.
 

Wie der Autor richtig beschreibt, ist der Produktionsstandard für Displays sRGB mit einem Weißpunkt von D65. Eine Monitorkalibrierung beeinflusst zwar die Abstufung der Farbdarstellung und soll Farbstiche beseitigen, der Farbumfang selbst wird dadurch aber nicht erweitert. (Zur Erklärung: um einen Weißpunkt entsprechend D50 darzustellen, muss der Gelbanteil des Displays erhöht werden. Da Gelb kein Bestandteil der Bildmaske ist, kann die benötigte Vergelblichung nur durch die Verringerung des Blauanteils erreicht werden. Diese Einschränkung wirkt sich auf alle Farbbereiche aus, mit der Folge, dass der technisch mögliche Farbumfang des Displays nicht mehr ausgeschöpft bzw. angezeigt werden kann.)
 

sRGB ist gleichzeitig der Standard für Video und Internetanwendungen und als Bestandteil des neuen Fernsehstandards HDTV, auch Nachfolger des früher in den USA verwendeten NTSC.
 

Der NTSC-Standard definiert einen Weißpunkt von D65. Wie aus der vergleichenden Abbildung www.color-security.de/freeload/vgl_Lab_ECI-RGB-NTSC-Eckf_full.jpg erkennbar, bewirkt die Änderung des Weißpunkt für eciRGB auf D50 auch eine Veränderung der Eckfarben. Die Abweichung vom NTSC-Standard ist unübersehbar. Je niedriger der Weißpunkt um so geringer wird der Farbumfang. Schon der einfache Profilvergleich zeigt dies auf.
 

Erst seit kurzem gibt es Displays, die den Farbumfang neuer Digitalkamera-Generationen - AdobeRGB (je nach Hersteller auch als optRGB bezeichnet, Weißpunkt D65) - darstellen können. Im Gegensatz zu seitherigen Digitalkameras (Beispiel Kodak-Chip siehe http://www.color-security.de/html/aufnahme.html) bei denen die Bilddaten meist von sRGB (Weißpunkt D65) in andere Farbräume konvertiert werden, können diese Digitalkameras den kompletten Farbumfang von AdobeRGB aufnehmen (für den Vergleich der Farbräume siehe http://www.color-security.de/html/ecirgb.html#vsColorspaces und http://www.color-security.de/freeload/vgl_Lab_ECI-RGB-sRGB_full.jpg )
 

Digitalkameras sind von Haus aus darauf angewiesen eine Bandbreite von Farbtemperaturen verarbeiten zu können. Dazu gehören Standardlichtquellen in Innenräumen (Glühlampen oder Leuchtstoffröhren mit einer Farbtemperatur im Bereich zwischen 2000 und 4000 Kelvin) und bei Außenaufnahmen von 6500 K und höher. Für metameriefreie Aufnahmen bei Kunstlicht sind Lichtquellen am besten geeignet, die ein gleichmäßiges Lichtspektrum erzeugen, solche Lichtquellen liegen in der Regel bei 6000 Kelvin und höher.
 

Ob ein Anwender die technischen Möglichkeiten seiner Gerätekonfiguration ausschöpfen möchte, bleibt ihm ebenso überlassen wie die Wahl der verwendeten Farbräume. www.color-security.de zeigt lediglich auf, welche Effekte bei einzelnen Anwendungen und Kombinationen auftreten können.
 

Die Größe des RGB-Farbraums einer Bilddatei ist abhängig vom Farbumfang des Eingabegerätes. Gemeint ist nicht, in welche Farbräume z.B. eine Digitalkamera die Bilddaten konvertieren kann, sondern welchen Farbumfang sie tatsächlich beschreibt (Beispiel Kodak-Chip siehe http://www.color-security.de/html/aufnahme.html). In den meisten Fällen liegt das Aufnahmevermögen der Chips im Farbumfang von sRGB. Anzumerken ist, dass jede unnötige Konvertierung von RGB-Farbräumen nicht zur Verbesserung des Datenbestandes beiträgt.
 

Für die Beurteilung der Qualität von CMYK-Daten können verschiedene Kriterien herangezogen werden. Dazu gehört unter anderem, die Beibehaltung der Differenzierung der Ausgangsdatei und ob die Grauachse den Werten der verwendeten Prüfmittel oder den Vorgaben des Standards entsprechen. Ein nach diesen Kriterien erstellter Vergleich ist auf der Webseite www.color-security.de noch nicht veröffentlicht.
 

PCS – Profile Connection Space

Wortlaut der ECI-RGB_BitteLesen-Datei: Transformationsmodell im Farbprofil: TRC/Matrix farbmetrisches Bezugssystem (PCS): CIEXYZ. Das heisst nichts anderes, als dass alle Farbtransformationen von eciRGB nach CIEXYZ linear und alle Farbtransformationen von eciRGB nach CIE-Lab nichtlinear erfolgen.
 

Der CIELab-Farbraum unterscheidet sich durch eine visuell gleichabständige Beschreibung im Gegensatz zur nicht empfindungsmäßigen Beschreibung der Farbabstände im CIEXYZ-Farbraum.
 

In Kürze wird ein neuer Standard des CIE Technical Committee TC1-57 (Division 1 "Vision and Colour") zur Farbmessung veröffentlicht (TEIL 4: L*a*b* FARBENRAUM CIE 1976). Dieser Standard bezieht sich auf CIE Standard Lichtart D65 (CIE S 014-2), speziell wird darauf hingewiesen, dass unter anderen Betrachtungsbedingungen (Lichtarten) empfundene Farbunterschiede den im Standard für die Farbmessung angegebenen Werten nicht entsprechen. An der Formulierung dieses Standards haben mitgearbeitet IEC TC100/TA2 (Audio, Video und Multimedia Systems), ISO TC6 (Papier und Pappe), ISO TC35/SC9/WG22 (Farben und Lacke), ISO TC38/SC1/WG7 (Textilien), ISO TC42 (Fotografie), ISO TC130 (Drucktechnik) und ISO/IEC/JTC1/SC28 (Bürosysteme).

 

Der dicke Hund

Aus einem einfachen Beispiel, in dem aufgezeigt wird, dass eine am Bildschirm optisch vorgenommene Farbbeurteilung in die Irre führen kann (siehe http://www.color-security.de/html/cmyk-effekte.html), macht der Autor eine Beweisführung, dass generell bei der Separationen von eciRGB-Dateien grüne Bildbereiche in der CMYK-Datei rot werden. Dies trifft für das gezeigte Beispiel zwar zu, doch dafür ist der RGB-Ausgangsfarbraum nebensächlich, entscheidend für solche Effekte ist das verwendete CMYK-Profil. Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass der Autor diese Zusammenhänge kennt.
 

Der Name des im Beispiel verwendeten CMYK-Profils beschreibt dessen Funktionsweise, _test_red_equals_green.icc, zu deutsch: rot ist gleich grün. Mit diesem CMYK-Profil werden Bildbereiche in einem bestimmten Grün als CMYK-Farbwerte mit 100% Gelb und 100% Magenta (Rot) interpretiert. In der Bildschirmanzeige werden bei Verwendung desselben Profils die roten CMYK-Werte auch Grün auf dem Monitor dargestellt. Wird dagegen ein anderes CMYK-Profil z.B. Euroscale Coated zur Anzeige derselben CMYK-Daten zugewiesen, wird die Schrift den CMYK-Werten entsprechend in Rot auf dem Bildschirm angezeigt. 
 

Originaltext der Webseite: Bei der Verwendung von ICC-Farbmanagement werden CMYK-Daten für die Anzeige auf dem Monitor / Display jeweils in den eingestellten RGB-Farbraum umgerechnet. Dabei können verschiedene Effekte auftreten die den optischen Eindruck verfälschen.
 

Folgerung des Autors: „Mit einem stark veränderten ICC-Profil will er beweisen, dass die Darstellung einer von ECI-RGB nach CMYK konvertierten Datei völlig daneben ist - aus Grün wird Rot."
 

Es Bedarf schon einiger Anstrengung und großer Unkenntnis um die vom Autor getroffene Schlussfolgerung nachvollziehen zu können. Das Beispiel selbst ist weder dazu gedacht, noch dazu geeignet zu belegen, dass so der Autor „die Darstellung einer von eciRGB nach CMYK konvertierten Datei völlig daneben ist".

Grundsätzlich beziehen sich die auf der Webseite vorgestellten Beispiele und Vergleiche auf Profile die entweder im Lieferumfang von Photoshop enthalten oder kostenfrei zum Download im Internet angeboten werden. Hinweise oder Empfehlungen für den Kauf bestimmter kostenpflichtiger Produkte werden auf der Webseite nicht gegeben.
 

Als vertrauenswürdige Quellen verweist der Autor lediglich auf Informationen von Interessenverbänden. Obwohl er sich im Text selber auf Normen bezieht, werden DIN, ISO, IEC und CIE in seiner Aufstellung, der als zweifelsfrei anzusehenden Informationsquellen, nicht genannt. Jeder der mit Standards und Normen schon einmal zu tun hatte weiß, dass deren Inhalte sehr präzise formuliert sind und meist keinen Spielraum zulassen ohne auch diesen wiederum sehr genau zu definieren.
 

Ziel der Normung ist es im Konsens einheitlich, umfassend anwendbare und anerkannte Standards zu definieren. Die Standards von heute sind die Zukunft von morgen. Globalisierung, zunehmende Digitalisierung und Preisverfall in sämtlichen Arbeitsbereichen machen eine Harmonisierung und Demokratisierung der Bedingungen zum Austausch und zur Kontrolle von Farbwerten unverzichtbar.
 

Informationen zu den betreuten Webseiten und Kontaktdaten des Autors dieser Gegendarstellung, J. Thomas Schmelzer, finden Sie im Internet unter: www.sws-software-support.de

 

Mit freundlichen Grüßen
SWS Software Support

 

J. Thomas Schmelzer

 

 

 

 

 

Übrigens:

In der Einleitung des psoinsider-Beitrags nimmt der Autor launig Bezug auf die Eingangssequenz der Bildergeschichten von Asterix & Obelix. Dort wagt es ein kleines Dorf, scheinbar auf verlorenem Posten, sich als einziges weit und breit einer anscheinend übermächtigen Lobby (den Römern) entgegenzustellen und deren Methoden mit viel Witz und Verstand zu begegnen.
 

Ausgangspunkt der Abenteuer von Asterix ist oft das Fehlen bestimmter Zutaten, die besorgt werden müssen um sich gegen die Gewaltherrschaft der Römer, bei Asterix oft ignorant, selbstherrlich, skrupellos und etwas trottelig dargestellt, zu wehren.
 

In der Bildergeschichte geht Asterix immer siegreich aus seinen Abenteuern hervor, die römische Besatzung gibt es auch schon lange nicht mehr - doch das wusste der Autor des Beitrags wohl nicht so genau.