eciRGB

Angaben zur technischen Definition und praktischen Anwendung

Die Angaben dieser Webseite beziehen sich auf die zu eciRGB verfügbaren Angaben. Tests mit verschiedenen Kontrolldateien (technische Prüfung / Digi-Bilder) ergänzen den Überblick.

Diese Webseite steht auch als PDF-Download zur Verfügung (Download-Webseite 2,5 MB). Die auf dieser Seite verwendeten Kontroll- und Testdateien sind auch zum Download (Download-Testdateien 18,6 MB) bereit gestellt. In hoher Auflösung können Sie auch bei SWS Software Support angefordert werden (Kontakt).

Allgemeine Information

Allgemein (Link)

Technische Definition (Link)

Vergleich zu anderen Farbräumen (Link)

Eigenschaften
des Farbraums

Kontrolldatei (Link)

unverändert anzeigbare Farbbereiche (Display) (Link)

unverändert enthaltene CMYK-Farbbereiche (ISOcoated) (Link)

mit eciRGB unverändert anzeigbare CMYK-Werte (ISOcoated / Display) (Link)

Separations - Eigenschaften

maximale CMYK-Werte bei zugewiesenem RGB-Profil (Link)

maximale CMYK-Werte bei konvertierten Daten (sRGB / eciRGB) (Link)

Bildverarbeitung

falsche Anzeige von CMYK-Daten (Link)

angezeigte und tatsächliche Farbigkeit (eciRGB / ISOcoated) (Link)

kritische Farbbereiche (Vergleich der CMYK-Daten) (Link)

Farbseparation

Digi-Bilder konvertiert in eciRGB (Link)

Digi-Bilder mit zugewiesenem eciRGB-Profil (Link)

Vergleich der Separationsergebnisse (Link)

Fazit

Fazit (Link)

Allgemeine Informationen zu eciRGB

Empfohlen wird eciRGB von der European Color Initiative - ECI (Link zur Webseite).
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 Auf der Webseite der ECI wird angegeben eciRGB wird internationaler Standard, dies soll als Teil 5 der ISO 22028 geschehen. Diese Angabe ist wohl etwas verfrüht. Tatsache ist, dass ein entsprechendes Projekt im Standards Catalogue der ISO nicht zu finden ist. Selbst Teil 2 (ROMM RGB) und 3 (RIMM RGB) der ISO 22028 befinden sich noch im Stadium der Bearbeitung (siehe ISO Catalogue) - weitere Teile sind nicht erwähnt. Neben sRGB (HDTV), ROMM und RIMM RGB ist es aus Sicht der Gerätehersteller eher unwahrscheinlich einen weiteren RGB-Farbraum zu standardisieren.

In der Beschreibung zu eciRGB wird außerdem angegeben, dass die Primärfarben des eciRGB dem NTSC Standard aus dem Jahre 1953 entsprechen. Träfe dies zu, würde ein bereits bestehender Standard unter anderem Namen nochmals standardisiert werden. Dies widerspricht jedoch dem Vereinheitlichungsgedanken, der Grundlage jeder Normung ist.

Technische Definition - eciRGB

In der technischen Beschreibung (siehe ECI-RGB_BitteLesen vom 22.02.1999) wird für eciRGB als Primärfarbraum der NTSC-Video-Standard von 1953 angegeben (National Television Standard Committee)
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In den USA ist das Standardfernsehen NTSC sichtbar schlechter als das hiesige PAL, deshalb wird NTSC scherzhaft dort auch Never The Same Color genannt. Der neue internationale Standard in den USA ist HDTV. Die Umstellung auf HDTV hat in den USA und in Japan bereits begonnen. In Europa wurden bereits mehr als 15 Millionen HDTV-fähige Geräte verkauft (2005). Die Umstellung auf HDTV wurde bei einigen Kabelnetzen in Europa bereits vollzogen, erste Satelliten strahlen in Europa HDTV bereits seit 1999 aus. Die Primärfarben für HDTV-Geräte entsprechen der DIN EN 61966-2-1 (sRGB).

Entgegen der Beschreibung zeigt der Vergleich der Primärfarben, dass NTSC und eciRGB erheblich voneinander abweichen. Lediglich im Gelb und Grün sind die Werte angenähert.

vergrößerte Darstellung

Als farbmetrisches Bezugssystem wird für eciRGB CIEXYZ angegeben.

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CIEXYZ ist eine von der CIE im Jahr 1931 definierte, dreidimensionale Darstellung wahrnehmbarer Farben. Um eine der visuellen Wahrnehmung entsprechende Farbdefinition zu ermöglichen, wurde im Jahr 1976 von der CIE (Link zur Webseite) der CIE-Lab Farbraum eingeführt.

CIE-Lab ist für die empfindungsgemäße Beschreibung von Farbwerten im Vergleich zu CIEXYZ eindeutig im Vorteil (siehe Artikel Dr. Sehran Tatari)

Lichtart / Weißpunkt für eciRGB ist D50 / 5000 K - D50 ist nicht die Standardlichtart der CIE.

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Lässt man sich auf eine Diskussion über Lichtarten ein, so gerät man schnell in einen Glaubenskrieg, tatsächlich gibt es nur wenig Argumente mit denen die Verwendung von D50 gerechtfertigt werden kann. Die Verwendung von D50 widerspricht dem Ziel bereits am Display möglichst genau zu sehen welchem Farbeindruck (Farbton) Bildinhalte im späteren Offsetdruck entsprechen.

Einzige Standardlichtart der CIE (nach deren Farbmodellen CIEXYZ und CIE-Lab Farbberechnungen erfolgen) ist D65. Daneben gibt es andere Lichtarten, dazu gehört D50.

Standardlichtart der Gerätehersteller (Farbdrucker / Farbkopierer), Displays (CRT / LCD) sowie z. B. der Automobil-, Textil-, Bau- und anderer Industriebereiche ist D65.

Bei Displays wird eine D50-Simulation nur erreicht indem der Blauanteil reduziert, also alle mit Blau gebildeten Farbanteile im Farbumfang eingeschränkt werden.

Für die Vergleichsmessungen in der Papierindustrie ist D50 als Lichtart unbrauchbar. Unter anderem, weil durch die zunehmende Verwendung von optischen Aufhellern in den Papieren (z. B. Inkjetpapiere) unterschiedliches Papierweiß unter D50 nicht gemessen werden kann.

Die Verwendung von D50 im Drucksaal (Offsetdruck) konnte sich nicht durchsetzen, da die für den Drucker wichtige Farbdifferenzierung im Gelb unter D50 nur eingeschränkt möglich ist.

Für die Beleuchtung an Arbeitsplätzen zur Farbbeurteilung wird von den Berufsgenossenschaften nach DIN 5038 eine Lichtquelle über 5000 K empfohlen, so z. B. gilt dies auch für Reinigungen (zur Kontrolle der Fleckentfernung), Haarpflege, Zahnmedizin etc.   

eciRGB - Vergleich zu anderen Farbräumen

eciRGB / NTSC

Wie schon der Vergleich der Primärfarbwerte (dreidimensionale Darstellung unter Einbeziehung des Weißpunkts) zeigte, unterscheidet sich eciRGB deutlich von NTSC und stimmt in den Primärfarbwerten nicht überein.

vergrößerte Darstellung

eciRGB / Adobe RGB

Der Adobe RGB Farbraum zeigt einen deutlichen Unterschied zu eciRGB und ist vor allem im Cyan und Blaubereich wesentlich ausgeprägter - auch der versetzte Weißpunkt ist in der Abbildung deutlich zu sehen.

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Der Vergleich zu Adobe RGB wurde aufgenommen, weil neben sRGB dies der einzige Farbraum ist dessen Farbumfang von derzeit angeboten Displays dargestellt werden kann.

eciRGB / sRGB

Der Farbumfang des eciRGB scheint zwar erheblich größer als sRGB, kann jedoch im Magenta, Blau, Cyan, Gelb und Grün den sRGB-Farbraum nicht abdecken.
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sRGB ist der Standard für Monitore und Displays. Preiswerte Monitore und Displays können oft nicht einmal den Farbumfang von sRGB darstellen. So genannte grafische Displays erfüllen diesen Standard meist und zeichnen sich darüber hinaus durch höhere Auflösungen aus. Seit kurzem gibt es ein Fabrikat das den Adobe-RGB-Farbraum darstellen kann.

vergrößerte Darstellung

Eigenschaften eciRGB

Die folgenden Vergleiche werden auf Basis einer Kontrolldatei veranschaulicht, die im Abstand von 16 Einheiten die technisch beschreibbaren Farbwerte einer RGB-Datei enthält.

RGB Kontrolldatei

Ansicht der Ausgangsdatei ohne eingeschaltete Farbumfangwarnung.

Aufbau der Kontrolldatei Download (11,5 MB)

Download aller Testdateien Download (18,1 MB)

Die RGB Kontrolldatei stellt eine rein technische Beschreibung der in einer RGB-Datei ansteuerbaren Farbwerte dar. Helligkeit und Farbigkeit der dargestellten Datei wird durch Zuweisung eines RGB-Profils bestimmt. Wird dieser Datei ein RGB-Profil zugewiesen, kann anschließend (z. B. in Photoshop) ein Vergleichsprofil unter Proof einrichten ausgewählt und die Farbumfangwarnung eingeschaltet werden. Alle Farbbereiche die nur verändert angezeigt werden können werden ausgeblendet, in den folgenden Beispielen wurden sie Grau unterlegt oder mit Hintergrundfarbe gefüllt. Dieses Verfahren kann jeder Photoshop-Anwender mit seinen eigenen Profilen und für seine Arbeitsumgebung nachvollziehen.

Mit eciRGB auf dem Monitor / Display unverändert anzeigbare Farbbereiche

Die farbig unterlegten Felder zeigen die Farbwerte des eciRGB-Farbraums die von einem herkömmlichen Display* unverändert angezeigt werden können.

*(Standard sRGB-Display)

Die farbig unterlegten Felder zeigen diejenigen Farbwerte von eciRGB die auf einem AdobeRGB-fähigen Display* unverändert angezeigt werden können.

*(derzeit bieten nur zwei Hersteller ein entsprechende Displays an)

Die grau unterlegten Felder (Farbbereiche) können die Displays nicht in der von eciRGB beschriebenen Farbigkeit dargestellten. Dies schränkt die optische Beurteilung ein und erschwert die Farbkorrektur.

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Für den Vergleich wurde das Profil eines mittelpreisigen LCD-Displays verwendet, welches auf Übereinstimmung mit Displays verschiedener Hersteller geprüft und als repräsentativ für eine gute Farbdarstellung ermittelt wurde. Profile von Displays die den Farbumfang von sRGB nicht erreichen wurden nicht berücksichtigt. So genannte grafische Displays unterscheiden sich mit Ausnahme eines einzigen Fabrikats zwar in der Auflösung, aber nicht im Farbumfang von dem zum Vergleich verwendeten Profil.

Um eine technische Beurteilung der darstellbaren Farbbereiche zu ermöglichen und gleichzeitig eine nachvollziehbare Methode anzuwenden, wurde der RGB Kontrolldatei in Photoshop das eciRGB-Profil zugewiesen. Anschließend wurde in den Proofeinstellungen als Prooffarbraum das Profil des Displays ausgewählt und die Farbumfangwarnung eingeschaltet. Der Screenshot zeigt die am Display aus dem benutzten RGB-Farbraum unverändert darstellbaren Farbbereiche.

Im Prinzip kann jeder Anwender die Methode für seine Geräte nachvollziehen - die RGB-Kontrolldatei kann bei SWS Software Support bezogen werden.

In eciRGB farbrichtig darstellbare CMYK-Werte (ISOcoated)

Die mit dem ISOcoated Profil in eciRGB farbrichtig darstellbaren CMYK-Werte belegen nur einen Teilbereich des eciRGB-Farbraums.

Der RGB Kontrolldatei wurde in Photoshop das eciRGB-Profil zugewiesen - anschließend in Proof einrichten das CMYK-Profil ausgewählt und die Farbumfangwarnung eingeschaltet. Der Screenshot zeigt die im eciRGB-Farbraum unverändert darstellbaren CMYK-Farbwerte des ISOcoated-Profils.

Mit eciRGB / ISOcoated am Monitor / Display farbrichtig beurteilbare Farbwerte

Die Abbildung zeigt die mit eciRGB unverändert darstellbaren CMYK*-Farbwerte.

*(eciRGB / ISOcoated)

Selbst mit einem AdobeRGB-fähigen Display ist mit eciRGB keine bessere Beurteilung der CMYK-Werte möglich.

Für die optische Beurteilung und Farbkorrektur von CMYK Farbwerten ist es unerlässlich zu wissen welche Farbbereiche auf dem verwendeten Monitor / Display farbrichtig angezeigt werden. Alle Kästchen zusammen zeigen die aus eciRGB unverändert am Display anzeigbaren Farbwerte, der farbig unterlegte Anteil die daraus, farbrichtig darstellbaren CMYK-Werte.

Farbverhalten bei der Separation

eciRGB - und ISOcoated

Die Abbildung zeigt, dass bei der Separation von eciRGB mit ISOcoated erhebliche Farbverschiebungen auftreten.

Die grau abgedeckten Felder sind Farbbereiche die mit eciRGB nicht dargestellt werden können.

Die Farborte für Magenta (M), Grün (CY) und Rot (MY) folgen nicht der Richtung wie sie vom Verlauf der 25, 50 und 75 Prozentwerte zu erwarten wäre. Dies führt zu einer erheblichen Verschiebung der Farbigkeit der CMYK-Werte bei der Separation.

Ein erheblicher Bereich im Grün, der im RGB noch eine klare Differenzierung ausweist, wird gleichgeschaltet. Die mit eciRGB und ISOcoated definierten 100%-Werte z. B. im Cyan und Grün sind auf Displays nicht darstellbar, damit ist eine Farbkorrektur unter optischer Kontrolle nicht möglich.

(siehe auch Angezeigte und tatsächliche Farbigkeit Link).

sRGB-Farbraum konvertiert nach eciRGB, separiert mit ISOcoated

Werden sRGB-Daten in eciRGB konvertiert und dann mit ISOcoated separiert, ist die Farbverteilung zwar besser, im Cyan (C), Gelb (Y) und Grün (CY) geht jedoch der maximal erreichbare Farbwert über 75% nicht hinaus.

Unabhängig ob einer RGB-Datei eciRGB zugewiesen wird oder in eciRGB konvertiert wird, die bei der Separation erreichten CMYK-Werte schöpfen den in CMYK möglichen Farbraum nicht annähernd aus.

Erhebliche CMYK-Korrekturen sind notwendig um eine der Vorlage entsprechende Farbigkeit zu erreichen. Die Beurteilung der erzielten CMYK-Farbwerte auf dem Monitor / Display ist nur sehr eingeschränkt möglich. Die angezeigte Farbigkeit entspricht nicht der tatsächlichen Farbigkeit der CMYK-Werte.

Bildverarbeitung

Falsche Anzeige von CMYK-Daten mit ICC-Profilen

Bei der Anzeige von CMYK-Daten mit ICC-Profilen kann der Effekt auftreten, dass Farbwerte nicht korrekt dargestellt werden. Wie stark die optische Darstellung, von der nach den CMYK-Werten zu erwartenden Farbigkeit, abweichen kann zeigt das Beispiel (Link)

eciRGB angezeigte und tatsächliche Farbigkeit von CMYK-Daten (ISOcoated)

Für die Rückrechnung zur Anzeige von CMYK-Daten im benutzten RGB-Farbraum wird derselbe Rechenvorgang benutzt wie für die Separation. Deshalb kann die Darstellung der CMYK-Daten sich von der tatsächlichen Farbigkeit unterscheiden.

Welche Effekte dabei auftreten, ist aus der Gegenüberstellung im Bild links zu sehen

Durch Klick auf eines der Bilder wird der entsprechende Bildstreifen vergrößert angezeigt.

eciRGB kann den Farbraum der Digitalbilder nicht abdecken. Wie die Separationen zeigen, führt dies unter anderem zu hohen Magentaeinträgen in Blau- und Grüntönen.
Die Separationsergebnisse wirken welk und verschmutzt.

Um eine natürliche, der Aufnahme entsprechende Farbwiedergabe zu erhalten sind manuelle Farbkorrekturen in verschiedenen Farbbereichen erforderlich. Wie bereits im Teil am Monitor / Display farbrichtig beurteilbare Farbwerte (Link) gezeigt, ist dies nur bedingt möglich, da in der verwendeten Farbraumkombination die optisch Beurteilung am Display wenig zuverlässig ist.

vergrößerte Darstellung

Die meisten professionellen Digitalkameras (z.B. Sinar) und Kameras aus dem Consumerbereich generieren Daten die dem sRGB-Farbraum entsprechen - für die Ausgabe mit anderen Farbraumkennzeichnungen werden die Daten in der Regel in diese Farbräume konvertiert.

Die Originale der für die Tests verwendeten Bilder wurden mit mit einer Olympus E10 aufgenommen (sRGB). Die Datei kann bei SWS Software Support bezogen werden.

Kritische Farbwerte

Für den folgenden Vergleich wurden die sRGB-Bilddateien in eciRGB konvertiert und mit den empfohlenen Systemeinstellungen angezeigt und separiert - die dabei entstandenen CMYK-Daten wurden nach den Zahlenwerten beurteilt und mit Referenzwerten eines Farbmusterbuchs verglichen.

Die Auswertung der CMYK-Werte bestätigt die bereits unter Farbverhalten bei der Separation festgestellte Eigenheit, dass verschiedene Farbbereiche bei der Separation in der Kombination eciRGB / ISOcoated erheblichen Korrekturbedarf verursachen.

Bild 28 Die in der Originaldatei klare Differenzierung der gelben Blüte wird in der Bildschirmansicht der CMYK-Daten nur leicht eingeschränkt angezeigt - tatsächlich ist sie in den CMYK-Daten stark reduziert. Im Hintergrund - blauer Himmel - wird ein maximaler CMYK-Wert von 75% Cyan erreicht, in Verbindung mit dem hohen Wert in Magenta wird der Himmel im Offsetdruck rötlich.

Bild 16 Die Farbigkeit des saftigen Grüns der Ausgangsdaten wird mit stark reduziertem Cyan und einem fast 25%igen Magentaanteil wesentlich verändert wiedergegeben. Das Grün wirkt welk und hat mit dem Farbton des Ausgangsbildes nichts mehr zu tun.

Bild 2 Das Rot des Gewürzes wird durch einen reduzierten Magentaanteil ins Orange verschoben. Der Farbton verändert sich.

Bild 52 Das Verhältnis der Farbwerte zueinander ist verschoben, der Gelbanteil wird auffällig hoch wiedergegeben. Der Schwarzanteil von annähernd 40% reicht nicht aus den im Druck entstehenden Farbstich abzudecken.

Separationsergebnisse

Digi-Bilder in eciRGB konvertiert

Die Daten der Digitalkamera (sRGB, links unten) wurden konvertiert nach eciRGB (rechts unten). Auf den ersten Blick scheint die Bildschirmanzeige der von sRGB nach eciRGB konvertierten Daten recht gut übereinzustimmen. Bei genauerem Hinsehen zeigen sich jedoch schon deutliche Unterschiede. (vergrößerte Darstellung durch Klick auf eines der Bilder)

Nach Konvertierung der eciRGB-Datei in ISOcoated wird die CMYK-Datei verändert angezeigt (links unten). Überprüft man die CMYK-Datei auf die tatsächliche Farbigkeit der CMYK-Werte, so entspricht diese der Abbildung unten rechts.

In der Gegenüberstellung (links) entspricht jeweils die linke Bildhälfte den Ausgangsdaten, die rechte Bildhälfte der tatsächlichen Farbigkeit, der bei der Separation gebildeten CMYK-Daten (sRGB-Daten konvertiert nach eciRGB, anschließend separiert mit ISOcoated).

Eine vergrößerte Darstellung der Vergleichsdatei kann auch durch Klick auf die Abbildung geöffnet werden (5,3 MB) Download

Digi-Bilder mit zugewiesenem eciRGB-Profil

Für den folgenden Vergleich wurde den Daten der Digitalkamera (sRGB, links unten) das eciRGB-Profil zugewiesen (rechts unten). Die Farbigkeit der Anzeige verändert sich dramatisch und hat mit der Farbigkeit der Ausgangsdaten nichts mehr zu tun.

Nach der Separation mit ISOcoated wird die dabei entstandene CMYK-Datei verändert angezeigt (siehe unten links). Überprüft man die CMYK-Werte auf ihre tatsächliche Farbigkeit, so entspricht diese der zweiten Abbildung (unten rechts).

In der Gegenüberstellung (links) entspricht jeweils die linke Bildhälfte den Ausgangsdaten, die rechte Bildhälfte der tatsächlichen Farbigkeit der CMYK-Werte (der sRGB-Datei wurde eciRGB zugewiesen und anschließend mit ISOcoated separiert).

Eine vergrößerte Darstellung der Vergleichsdatei kann auch durch Klick auf die Abbildung geöffnet werden (5,5 MB) Download

Vergleich der Separations-Ergebnisse

Das Ergebnis der Separation fällt sehr unterschiedlich aus, je nachdem ob in eciRGB konvertiert wurde, oder ob das eciRGB-Profil zugewiesen wurde. Dieselben Farbbereiche werden im einen Fall entsättigt, im anderen mit einem hohen Anteil von Komplementärfarbeinträgen verschmutzt (Rot-, Grüntöne, blauer Himmel). In beiden Fällen ist ein Kontrast- und Detailverlust festzustellen, der die Aussagekraft der Bilder vermindert (Gelb, Rot, Grün, Blau).

In der Gegenüberstellung (links) sind die Ergebnisse der Separation mit zugewiesenem eciRGB-Profil (linke Bildhälfte) den in eciRGB konvertierten Daten gegenübergestellt. Separiert wurde jeweils mit ISOcoated.

Die darüber gelegten Streifen entsprechen der Farbigkeit der Ausgangsdatei.

Eine vergrößerte Darstellung der Vergleichsdatei kann auch durch Klick auf die Abbildung geöffnet werden (5,7 MB) Download

Fazit

Im folgenden eine Zusammenfassung der Feststellungen die sich aus den vorgenommenen Tests ergeben. Die angewendeten Kontrollmittel und Methoden wurden in Zusammenhang mit einem Vortrag für den BAM-DIN-Workshop im April 2005 entwickelt.

Die aus eciRGB auf dem Monitor / Display farbrichtig darstellbaren Farbbereiche sind eingeschränkt. Die daraus farbrichtig anzeigbaren CMYK-Farben (ISOcoated) machen davon wiederum nur einen geringen Teil aus. CMYK-Farbkorrekturen mit optischer Beurteilung sind damit nicht möglich. Der größte Teil der am Display dargestellten Farben entspricht nicht der tatsächlichen Farbigkeit. Diese Problematik ist selbst durch Verwendung eines AdobeRGB-fähigen Displays nicht zu vermeiden.

Bei der Separation von Digitalkamera-Daten (in eciRGB konvertiert) werden die Originalwerte nur unzulänglich umgesetzt. In den Grundfarben Cyan (C), Gelb (Y) und Grün (CY) werden maximal 75% der Grundfarbe erreicht. Komplementärfarbeinträge, die bei der Separation auftreten, werden auf dem Monitor / Display nicht angezeigt. Die tatsächliche Farbigkeit der CMYK-Werte wird erst durch den Vergleich der CMYK-Werte mit einer Farbskala oder durch die Anzeige auf einem für die optische Beurteilung optimierten System erkennbar.

Bei der Separation (mit ISOcoated) von Daten denen eciRGB zugewiesen wurde, entstehen seltsame Farbverschiebungen. In Magenta, Grün und Rot folgen Farbwerte über 75% in wichtigen Farbbereichen nicht der zu erwartenden Färbungsrichtung, sondern liegen an teilweise erheblich versetzten Farborten. Auffallend ist die starke Ausprägung im Bereich von 75% im Grün (CY). Farbunterschiede, die im RGB noch vorhanden sind, werden in diesem verhältnismäßig großen Bereich undifferenziert wiedergegeben.

eciRGB kann den, von den meisten Digitalkameras bei der Aufnahme abgebildeten, sRGB-Farbraum nicht abdecken. Bei der Konvertierung von Digitalkamera-Daten in eciRGB gehen bei der Separation mit ISOcoated sog. Wiedererkennungsfarben wie Blattgrün und Himmelsblau verloren. Wird den Daten einer Digitalkamera eciRGB zugewiesen, ist die Wiedergabe im Rot und Gelb erheblich schlechter.

Unangenehm für den Anwender ist, dass die mit der Zuweisung bzw. Konvertierung von Bilddaten in eciRGB einhergehenden Farbverschiebungen, in der Bildschirmanzeige nicht zu erkennen sind. Für die Beurteilung und Farbkorrektur mit optischer Kontrolle am Display ist eciRGB ungeeignet.

Bei der Verarbeitung von Daten einer Digitalkamera bewirken sonderbare Effekte bei der Separation, dass die maximal erreichbare Stärke verschiedener Grundfarben 75% nicht übersteigt. Dies beeinträchtigt vor allem die Wiedergabe in Bildbereichen mit sog. Wiedererkennungsfarben wie Grün (Blattwerk, Wiesen etc.) und Blau (Himmel, Wasser etc.).

Die Separationseigenschaften in Verbindung mit ISOcoated lassen eine problemlose Erstellung hochwertiger CMYK-Daten nicht zu. Ohne manuelle Eingriffe ist eine der Vorlage entsprechende Farbwiedergabe nicht möglich.

Diese Webseite steht auch als PDF-Download zur Verfügung (Download).

Mai 2005

J. Thomas Schmelzer

Inhaber SWS Software Support www.sws-software-support.de; Obmann DIN NI 28 (Normausschuss Informationstechnik Bereich für Scanner, Kopierer, Drucker / Bürogeräte); Obmann DIN SCIT; Mitglied im DIN NI-GLA (Gemeinschaftslenkungsausschuss); Vertreter der Obleute im DIN NI-V (NI Vorstand); Vice Chairman ISO SCIT (Steering Committee for Image Technology der ISO); ISO/IEC JTC1 SC28 Communicator Europe; Speaker of ISO/IEC JTC1 SC28 Communicators; Kurator des Deutschen Farbenzentrums; Sachverständiger Druckvorstufe IHK Berlin; Convenor CEN BT TF 165 (Europäische Standards für die Herstellung von Refill und kompatiblen Tinten- und Tonermodulen)
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Grundlage der Beurteilung sind die Ergebnisse der auf dieser Webseite beschriebenen Tests und Auswertungen. Die verwendeten Testmethoden und Ergebnisse sind jeweils in den einzelnen Abschnitten erklärt. Es wurde Wert darauf gelegt, dass die jeweils verwendete Testmethode für den Anwender nachvollziehbar ist. Die zum Test verwendeten Dateien können bei SWS Software Support bestellt werden. eMail: sws@sd2p.com